Portale des Lebens (1)

Heute beginnt eine Serie von Beiträgen, die auf den ersten Blick scheinbar nur am Rande mit Finance zu tun haben. Das ist so beabsichtigt, weil das auch den Blick schärfen soll, dass Finance und ihre Ausführungsorgane Banken und Versicherungen immer nur ein Teil des Lebens der Menschen sind.

 

Die Bedeutung dieser Ausführungsorgane ist, wie die gesamte Gesellschaft, Veränderungen unterworfen. Bei Finanzdienstleistern wird die Bedeutung tendenziell kleiner. Warum ist das so? Und was bedeutet es strategisch für sie?

 

In früheren Blog-Beiträgen habe ich das schon teilweise thematisiert. Siehe hier oder hier.

 

Gesamtkunstwerk

 

An dieser Stelle liegt der Blickwinkel nicht primär auf den Banken. Sie sind lediglich Teil eines größeren Gesamtkunstwerkes der Gesellschaft. Diese Gesamtkunstwerk entwickelt sich im Zeitablauf und damit auch die Bedeutung der Einzelteile dieses Kunstwerkes. Manche Dinge gehören schon immer dazu, andere sind verschwunden, andere sind dazugekommen und wieder andere sind aus dem Vordergrund in den Hintergrund mäandert.

 

Die Dinge im Vordergrund sind bedeutsamer. Und je größer sie in dem Kunstwerk sind, desto größer ist ebenfalls ihre Bedeutung.

 

Dinge im Vordergrund bezeichne ich als Lebensschwerpunkte oder Lebensmittelpunkte, die im Hintergrund als special interest oder Commodity. Diese Dinge sind nur für Kleingruppen oder Spezialisten von Bedeutung. Lebensschwerpunkte haben Relevanz und treiben die Entwicklung.

 

Jeder Mensch hat natürlich ein individuelles Gesamtkunstwerk für sein Leben (das sich übrigens auch wandelt). Ich benutze den Begriff hier allerdings als Summe aller individuellen Gesamtkunstwerke oder als Zusammenfassung relevanter Großgruppen, wie z.B. Jugendliche oder gutsituierte 40-60-Jährige, zu einem bestimmten Zeitpunkt.

 

Banken und das Gesamtkunstwerk

 

Der Erfolg eines Unternehmens oder auch einer Unternehmensgruppe, wie z.B. die Banken, hängt stark davon ab, wie sie in dem Gesamtkunstwerk positioniert sind. In einem anderen Beitrag habe ich bereits provozierend vom Auslaufmodell gesprochen. In dem Bild des Gesamtkunstwerkes bedeutet das, dass diese Unternehmen in den Hintergrund mäandern, nur noch schemenhaft sichtbar sind. Sie verschwinden nicht, aber sie werden eine Commodity.

 

Diese Beitragsreihe soll, über das Bild des Gesamtkunstwerkes, die heutigen Herausforderungen von Banken in den Gesamtkontext der Gesellschaft stellen. Dabei ist der Grundgedanke, dass nur Dinge, die Lebensschwerpunkte oder Lebensmittelpunkte darstellen, Erfolg garantieren. Es soll gezeigt werden, dass sich das Gesamtkunstwerk zuungunsten der Banken verändert.

 

Portale des Lebens

 

Wir wollen an dieser Stelle den Begriff des Gesamtkunstwerkes an den modernen Sprech anzupassen. Man kann ein solches Gesamtkunstwerk auch als Portal des Lebens verstehen.

 

Ein Portal ist heute ein eher technischer Begriff. Ein Portal untechnisch formuliert ein Einstiegspunkt, der einen zentralen Zugriff auf personalisierte Inhalte sowie bedarfsgerecht Prozesse bereitstellt.

 

Das klingt ein wenig sperrig, wird aber hoffentlich in den folgenden Ausführungen klarer. Im weiteren Verlauf machen wir einen Spaziergang durch die Portale der Vergangenheit und Gegenwart. Und wir betrachten die Position von Banken in diesem Portalen.

 

To be continued!

 

Siehe auch:

 

https://web.archive.org/web/20130205112515/http://pub-379.bi.fraunhofer.de/Images/Was_ist_ein_Portal_tcm379-129040.pdf